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  • AutorenbildJanaKielwein

It’s New Work – Schöne neue (Arbeits-)Welt?

New Work ... Der Begriff ist gerade in aller Munde, doch was steckt eigentlich dahinter? Manchmal hat man durchaus den Eindruck, New Work bedeutet, wir ziehen uns alle lässige Sneakers an, lassen uns einen hippen Bart wachsen und machen ab heute alles agil. Doch ist das tatsächlich alles, was wir mit der schönen neuen Arbeitswelt verbinden?


Ich habe weder ein Problem mit Hipster-Bärten noch mit richtig eingesetzten agilen Methoden. Ich tue mich allerdings schwer mit der teilweise sehr unambitionierten Art, mit der Unternehmen die Zukunft der Arbeit gestalten wollen. Wir befinden uns mitten in der nächsten industriellen Revolution und was machen wir? Wir kleben ein schickes Pflaster auf die Wunde.

Arbeiten 4.0

Aber noch mal von vorne. Was bedeutet eigentlich der Begriff New Work? New Work taucht immer mal wieder als Synonym für die Arbeitswelt 4.0 auf.


Wir befinden uns mitten im Wandel hin zur Wissens- und Digitalgesellschaft. Die Welt wird vernetzter, digitaler und flexibler. Die Kooperation zwischen Mensch und Maschine nimmt stetig zu, es entstehen neue Produkte und Dienstleistungen und auch Produktionsweisen wandeln sich.


Früher ersetzten Maschinen lediglich die Muskelkraft unserer Vorfahren, heute übernimmt KI bereits unsere Denkleistung. Dadurch entstehen natürlich ganz neue Organisationsstrukturen und Jobprofile. Viele Jobs werden perspektivisch wegfallen und nur zum Teil durch neue ersetzt werden. In Deutschland sind nach Schätzungen etwa 1,5 Millionen Jobs bis zum Jahr 2035 betroffen.


Das klingt erst mal alles ganz schön weit weg und irgendwie auch ein bisschen nach Science Fiction. Die großen Veränderungen, die Digitalisierung, Globalisierung und Konnektivität mit sich bringen, stehen uns jedoch unmittelbar bevor. Kann der Gedanke Angst machen? Ja, irgendwie schon, ABER ...


Der Megatrend New Work

Der Kern von New Work geht viel tiefer und beschreibt noch einen grundlegenderen Wandel, den ich mehr als begrüße. Laut Zukunftsinstitut ist New Work „ein epochaler Umbruch, der mit der Sinnfrage beginnt und die Arbeitswelt von Grund auf umformt. ... New Work stellt die Potenzialentfaltung eines jeden einzelnen Menschen in den Mittelpunkt. Denn Arbeit steht im Dienst des Menschen. Wir arbeiten nicht mehr, um zu leben, und wir leben nicht mehr, um zu arbeiten. In Zukunft geht es um die gelungene Symbiose von Leben und Arbeiten.“


Auch der Begründer des Begriffs New Work, der Sozialphilosoph Frithjof Bergmann, sieht dort den Kern der Veränderung. Für ihn sind die zentralen Elemente der „Neuen Arbeit“ Selbstständigkeit, Freiheit und die Teilhabe an der Gemeinschaft. Jeder Mensch soll im beruflichen Kontext seine Talente und Interessen entfalten können.


Doch ist das nicht fern ab der Realität? Ist das nicht eine Traumvorstellung, dass jeder das macht, was zu ihm passt und was er gerne möchte? Vielleicht mag der Gedanke noch etwas utopisch klingen, aber ist es nicht genau das, was uns die moderne Technik ermöglichen kann? Eine Abkehr von der klassischen Lohnarbeit und der westlich geprägten Leistungsgesellschaft? Wenn die Maschinen unsere Arbeit machen, bietet uns das nicht die großartige Chance wieder mehr Mensch zu sein?


Ich glaube fest daran, dass New Work uns diese Möglichkeit bieten kann. Viele effizienzgetriebene Routinetätigkeiten können zukünftig von Robotern und Maschinen erledigt werden. Das lässt uns mehr Zeit für Kreativität und Fürsorge um andere. Durch das Internet der Dinge und neue technologische Möglichkeiten entstehen zahlreiche neue Jobprofile. Gibt es den Beruf, den wir uns wünschen, noch nicht, war es noch nie so einfach ihn sich selbst zu erschaffen.


Meine Utopie

Ich träume von genau so einer neuen Arbeitswelt - einer, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert und sie darin unterstützt, authentisch zu sein und ihre Stärken zu leben. Einer Arbeitswelt, in der die Menschen wieder mehr Freude haben, an dem was sie täglich tun und sich Arbeiten ganz natürlich in das Leben integriert.


Vielleicht braucht es eine neue Wirtschaftsform und / oder neue Systeme der sozialen Absicherung bis New Work flächendeckend Realität werden kann. Aber die Vorteile liegen für alle Beteiligten auf der Hand. Der Mensch wird glücklicher und verbringt seine Zeit mit etwas, was ihm am Herzen liegt. Er arbeitet effizienter, motivierter, agiler und erzielt bessere Ergebnisse. Und das hat schließlich auch einen positiven Effekt auf das Unternehmensergebnis von Firmen, die sich den Grundgedanken von New Work zu Nutze machen.


Wird sich dieser Traum über Nacht erfüllen? Bestimmt nicht, aber wir können alle im Kleinen einen Beitrag dazu leisten, indem wir unsere „Selbstunkenntnis“ überwinden und uns auf die Suche machen, nach einer Arbeit, die mit unseren Begabungen, unserer Persönlichkeit, unseren Interessen und unseren Wünschen übereinstimmt.

Und ich glaube, dass die Generation Y mit ihrer Frage nach dem „Why“ schon einen idealen Grundstein für diese Entwicklung legt (mehr dazu erfahrt ihr in meinem nächsten Blogartikel).


Auch wenn der Traum (noch) eine Nummer zu groß zu sein scheint, lasst uns gemeinsam die Zukunft gestalten!

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